Kumite – Hand in Hand mit dem Gegner
(von Marc Janott, Juni 2015, überarbeitet Juni 2016)
Teil 2 von 8: Die Bedeutung des Wortes „Kumite“
“Kumite” ist ein japanisches Wort, das aus den zwei kanji Zeichen 組手 zusammengetzt ist.
組 – “kumi” | Zusammenschluss; Geflochtenes; Zopf; konstruieren; zusammensetzen; vereinigen; zusammenarbeiten; packen/ringen/raufen |
手 – “te“ | Hand; auch: Weg; Kunstgriff/Dreh; Bewegung; Mittel; Technik/Methode; Kunstfertigkeit/Werkstattarbeit |
Zusammgefügt zu einem Wort – 組手 – “Kumi-Te“ – ist die Bedeutung: anpackende Hände; zusammenarbeitende Hände, Hand in Hand arbeiten.
Im Sumo zum Beispiel, bezieht sich der Begriff Kumite darauf, den Mawashi (Sumo-Gürtel) des Gegners zu greifen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im Tischlerhandwerk meint Kumite die Kunst der Holzverbindung mittels Nut und Feder, Fingerverzinkung oder ähnlichen Techniken.
Im Kontext der Kampfkunst Karate ist „Kumite“ ein eher allgemeiner Begriff, der sämtliche kämpferischen Übungen mit einem Trainingspartner umfasst.
Somit sind „Sparring“, „Übungskampf“ oder auch „Partnerarbeit“ geeignete Übersetzungen.
Es ist kein tatsächlicher Kampf gemeint.
- Ein Turnierkampf oder spielerischer Wettkampf wird im Japanischen Shiai (試合) genannt.
- Ein gewalttätiger Überfall wäre so etwas wie Boukou (暴行).
- Die Methoden der Selbstverteidigung heißen Goshin-Jutsu (護身術).
Kumite hingegen ist etwas, bei dem Menschen miteinander an einem gemeinsamen Ziel arbeiten.
Es ist Partnertraining, und je nachdem wofür wir trainieren, kann dieses Partnertraining völlig unterschiedlich aussehen.
Unser Training sollte an dem Ziel ausgerichtet sein, das wir erreichen wollen. Unterschiedliche Ziele bedeuten somit dass die Arbeit mit dem Partner unterschiedlich gestaltet wird.
Na, dann schauen wir doch mal, welche verschiedenen Arten von Kumite es so gibt.